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Der Dünnblech-Reflektor

Inhaltsverzeichnis

Jackson Opticals Reflektor Tubus 76/900 mm, Coated Lens
Typ Newton
wo auch immer diese beschichtete Linse sein soll...

Brennweite 900 mm
Öffnung 76 mm
OAZ 1-1/4"

ohne Zubehör, aber ich habe drei 26mm Plössl Okulare, davon wird eins dediziert

 
 

Diesen gebrauchten Tubus habe ich zum Basteln ersteigert. Die optische Qualität ist wohl nicht berauschend, das Rohr selbst verdient nur die Bezeichnung "Blechrohr", ist leicht verbeult und ungefähr so stabil wie eine offene Coladose. Der OAZ ist etwas wackelig, es fehlt die Klemmschraube für das Okular. Die Rundung stimmt nicht ganz mit dem Tubus überein, vielleicht nicht original, Brennweite und Spiegeldurchmesser stimmen aber nach meiner ersten Einschätzung. Der Hauptspiegel hat einen winzigen Kratzer. Eine Schraube zur Befestigung des Öffnungsrings fehlt, die Mutter einer Schraube am unteren Ring/Spiegelhalterung hat sich im Tubus verkantet.

Zum Montieren habe ich eine DIY-Schellenbefestigung gemacht, Aluschiene statt Prismenschiene, billige Rohrschellen aus dem Sanitärbereich eines Baumarktes als Rohrschellen. Bei den Rohrschellen habe ich die Gummiauflage gegen ein Rollladenband getauscht, das ich mit Teppichband eingeklebt habe, damit das Teleskop leichter drehbar ist - Gummi stoppt zu sehr. Die Schellen habe ich mit Schrauben und Kontermuttern an der Schiene befestigt. In dieser Gewichtsklasse ist das eine wunderbare Lösung, stabil, schwingungsarm und leicht zu handhaben.

Zweimal gab es seit dem Kauf einen relativ freien Himmel. Der Bresser Refraktor ist besser, keine Frage. Aber noch ist nichts justiert und die Abbildung ist brauchbar.

 

Instandsetzung

Beim Abmontieren des OAZ stellte ich fest, daß das der Tubus um eine Schraube herum recht verbogen war. Das ließ sich schnell beheben. Das Innenrohr des OAZ war locker, ein Filzstreifen als Gleitschiene hat das behoben. Jetzt ist das Teil brauchbar, wenn auch nicht gerade feinfühlig. Die fehlende Klemmschraube habe ich durch eine M4-Schraube mit dickem Zylinderkopf ersetzt. Vielleicht klebe ich noch einen Plastikknauf an, damit man sie leichter drehen kann.

Die fehlende Befestigunsschraube für den Ring an der Öffnung des Tubus wird ersetzt, wenn ich eine passende Mutter gefunden habe. Um die Schraube am unteren Ring kümmere ich mich, wenn der für das Ofenrohr angepaßt wird, sie hält ja im Moment bestens und der Spiegel ist auch so zugänglich.

Haupt- und Fangspiegel waren erwartungsgemäß unjustiert. Da der Fangspiegel nur mit drei Streben (sprich "Gewindestangen") befestigt ist, war die es nicht ganz einfach, ihn mittig zu bekommen. Am Ende habe ich jeweils den Abstand zwischen Tubuswand und der mittleren Justierschraube des Spiegels vermessen und dabei versucht, die Spannung aller Streben halbwegs gleichmäß zu halten. Das Ausrichten zum OAZ und Hauptspiegel ging dann recht schnell. Der Hauptspiegel hat keine Mittenmarkierung, ich habe erstmal ungefähr justiert. Der Hauptspiegel war dann in Nullstellung (alle Befestigungsschrauben fest, Konterschrauben lose) ziemlich verstellt - kein Wunder bei den vielen Dellen im Tubus, ließ sich aber gut justieren. Ein Test an einer nachbarlichen Lüftungshaube ergab eine scharfe Abbildung, auch am Rand ganz OK. Der OAZ war nun auch brauchbar. Die Justierung werde ich noch einige Male wiederholen, schon zur Übung.

Soweit, so gut. Die Arbeit am Ofenrohr steht mir etwas bevor, ich habe noch nie ein Loch in Blech gesägt. Glücklicherweise muß das nicht allzu präzise werden, der OAZ hat eine große Auflagefläche. Außerdem habe ich eine gute Stichsäge und ein schmales Metallsägeblatt. Das Rohr ist bereits schwarz, innen muß es natürlich schwarz-matt werden. Lack und Grundierung habe ich schon, das kommt aber ganz zum Schluß, vermutlich erst im Frühling, wenn ich es draußen machen kann. Auch das Anpassen der Ringe ist mir noch nicht ganz klar. Es geht um das Abtragen von ca. 0,5mm, einmal Plastik, einmal Alu-Guß (?, jedenfalls kein Plastik). Das dürfte manuell machbar sein, vielleicht mache ich mir einen Schleifblock mit passender Rundung.

Ich kann das Teleskop im Moment gut auf der Bresser-Montierung benutzen. Aber es soll ein Dobson werden, für meine Nichte. Außerdem wird es mit dem Ofenrohr deutlich schwerer. Für die Dobsonmontierung muß ich mir noch eine Befestigung ausdenken. Vielleicht benutze ich einen kurzen Ring des Ofenrohrs als Schleifblock und passe damit zwei dicke Holzscheiben auf den Außendurchmesser an. Die Box selbst wird kein Problem, es wird einfach alles mit Teflon gelagert.

Inzwischen mache ich mich auf die Suche nach geeigneten gebrauchten Okularen. Ein 26 mm Plössl habe ich ja schon, andere Brennweiten werde ich mit meinem Zoom-Okular erproben. Vielleicht beteiligt sich ja noch Verwandschaft an der Ausrüstung. Einen Sucher muß ich auch noch finden, und dann ist das Teleskop komplett.

Obiges ist der aktuelle (Zu)Stand und Planung am 7.1.2016. Weiteres dokumentiere ich dann unten.

Die Schrauben sind inzwischen wieder komplett, müssen lediglich noch geschwärzt werden. An den Umbau des Ofenrohrs habe ich mich noch nicht gemacht, obwohl ich festgestellt habe, daß der Spiegelhalter sogar hineinpaßt. Vielleicht paßt ja auch der vordere Ring - müßte ja eigentlich. Aber das Sägen von Metall gehört nicht zu meinen Lieblingsbeschägtigungen, also zögere ich es noch hinaus.

Dagegen ist die Rockerbox fast fertig! Als Lagerung für die horizontale Achse (rauf/runter) habe ich keine runden Aussparungen gesägt, sondern einfach vier Holzdreiecke mit Filz benutzt - siehe Fotos. Den Tubus selbst habe ich in eine hölzerne Box gesteckt, die seitlich zwei Halbkreise als Auflage hat. Innen sind zwei Leisten, die per Schrauben den Tubus festklemmen - mit Filz beklebt. Ein weiterer Filzstreifen ist auf dem Holz auf der anderen Seite. Der Tubus wird sicher gehalten und läßt sich leicht genug drehen. Versehentlich wird man den Tubus nicht verdrehen, glaube ich jedenfalls. Die vertikale Achse (links/rechts) ist noch nicht ideal gelagert. Sie besteht aus einer M8-Schraube, die in einem Alu-Röhrchen steckt und ist einigermaßen spielfrei. Aber ich habe noch keine Gleitauflagen. Allerdings habe ich die beiden Holzflächen sorgfältig poliert und gewachst, und es kippelt nicht, wenn man den Tubus langsam schwenkt. Das Rezept für die Tubus-Halterung habe ich von Stellafane - frei interpretiert. Die drei Füße muß ich noch etwas nach außen setzen, damit das Teleskop noch sicherer steht. Aber die Anzahl ist gut, es steht auch auf unebenen Flächen.

Das Teleskop ist eigentlich schon jetzt einsetzbar. Die Höhenlagerung gefällt mir gut, Teflon ist definitiv nicht nötig. Vielleicht wäre es sinnvoll, das Teleskop irgendwie zu sichern, damit es nicht aus versehen aus der Halterung rutscht. Aber ich habe noch keine gute Idee. Ein Lager für die Bodenplatte ist allerdings erforderlich. Die Drehbarkeit ist zwar gegeben aber die beiden Platten sind nicht perfekt plan. Außerdem dürfte Staub und Dreck die Reibung auf die Dauer erhöhen. Vielleicht doch Bügelfurnier und Teflonstreifen (aber erstmal probiere ich Filz, den habe ich noch).

Geplante Ausstattung: 25mm Plössl, 40mm Plössl (der Fehlkauf für das Bresser Teleskop) und ein Hinweis an die Familie, welche Okulare noch sinnvoll wären. Meine 2x Barlow-Linse nutze ich im Moment selbst, aber vielleicht gebe ich die auch noch dazu. Eine drehbare Sternenkarte und ein gutes Kinderbuch über den Sternenhimmel hat meine Nichte schon, mehr würde sie im Moment wohl überfordern. Außerdem gebe ich zu: Die Bastelei habe ich mir selbst geschenkt.

 

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