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FernrohrmathematikInhaltsverzeichnisHier gehr es um grundsätzlichen Dinge, die man für das Teleskop berechnen kann. Höhere Mathematik ist nicht nötig, man kommt eigentlich mit den Grundrechenarten aus. Ein bischen Geometrie ist hilfreich, um die Ableitungen zu verstehen, aber damit findet man auch nicht mehr Sterne. Anhand dieser Werte kann man allerdings nichts über die Qualität der Optik erfahren. KEINE GEWÄHR FÜR DIE RICHTIGKEIT UND VOLLSTÄNDIGKEIT DIESER ANGABEN! Das meiste habe ich aus dem Internet und meine, es verstanden zu haben.Schlußfolgerungen nicht-logischer Natur sind mit Vorsicht zu genießen. Ein Teleskop mit Okular hat die untenstehenden Grundeigenschaften, die mehr oder weniger voneinander abhängig wirken.
Je nach Bauart kann man noch weitere Werte finden. Die kommen vielleicht später dazu. ÖffnungsverhältnisÖffnungsdurchmesser (mm) / Brennweite des Okulars (mm) = Öffnungsverhältnis VergrößerungBrennweite des Objektivs (mm) / Brennweite des Okulars (mm) = Vergrößerung Maximale sinnvolle VergrößerungÖffnungsdurchmesser (mm) x 2 = maximale sinnvolle Vergrößerung Vergrößerung mit Barlow-LinsenVergrößerungsfaktor der Barlow-Linse x aktuelle Vergrößerung = neue Vergrößerung AustrittspupilleÖffnungsdurchmesser (mm) / Vergrößerung = Austrittspupille (mm) GesichtsfeldHier gibt es zwei Formeln, die unterschiedliche Ergebnisse liefern. Die Herleitung der ersten ist mir leider nicht bekannt, sie scheint aber realistischere Werte zu
liefern. Eine absolut korrekte Berechnung ist vermutlich komplizierter. scheinbares Gesichtsfeld des Okulars (Grad) / Vergrößerung = Gesichtsfeld (Grad) Auflösung des TeleskopsWieder zwei Formeln, was aber auch daran liegt, daß man erstmal formulieren muß, was man unter "Auflösung" überhaupt verstehen will. Nach Dawes: Nach Raleight: Abschließend noch ein paar Erläuterungen zum Verständnis dieser Werte. Eine einzelne Linse hat eigentlich keine Brennweite in einem festen Abstand, vielmehr wird das Licht abhängig von seiner Wellenlänge gebrochen. Daß heißt in der Praxis, daß z.B. rotes Licht in einem anderen Punkt gebündelt wird, als blaues Licht. Die frühesten Teleskope zeigten daher recht bunte Bilder, weil eben nur eine Wellenläge perfekt fokussiert werden konnte und alle anderen Farben unscharf abgebildet wurden. Heute hat man raffinierte Linsenkombinationen und benutzt unterschiedliche Glassorten, um einen möglichst großen Bereich des sichtbaren Spektrums so genau wie möglich in einem Punkt sammeln zu können. Weitere Lektüre hierzu z.B. unter den Stichworten "Achromat" und "Apochromat" - im Internet. Dieses Problem betrifft in erster Linie das Objektiv, ist also bei Spiegelteleskopen zu vernachlässigen, da die kurzen Brennweiten der Okulare diesen Effekt kaum sichtbar machen. Bei Spiegelteleskopen gibt es wieder andere Probleme. Barlow-Linsen verändern genau genommen nicht die Vergrößerung, sondern die Brennweite des Objektivs. Sie sind also gewissermaßen Bestandteil des Objektivs. Während die Vergrößerung mit einem Okular von 5 mm Brennweite genau dieselbe ist, wie mit einem Okular von 10 mm in Verbindung mit einer 2x-Barlow-Linse, unterscheiden sich beide Versionen durch das Einblickverhalten. So hat z.B. hat ein Okular mit 5 mm Brennweite einen geringeren Augenabstand als ein Okular mit 10 mm Brennweite und gleicher Konstruktion, und dieser Augenabstand wird durch das Vorschalten einer Barlow-Linse nicht verändert (ohne Gewähr, habe ich noch nicht selbst ausprobiert!). Die Austrittspupille definiert, wieviel Licht in das Auge des Betrachters gelangt. Je größer die Austrittspupille, desto heller wird das Bild. Allerdings wird dabei auch der Hintergrund heller, der "Lichtabstand" zwischen sichtbaren Himmelsobjekten und dem scheinbaren leeren Himmel (der Himmel ist natürlich in keiner Richtung leer, die Sterne sind aber zu weit weg, um sie noch einzeln wahrnehmen zu können) dazwischen scheint desto geringer, je heller das Bild wird. Eine Austrittspupille, die größer ist, als die Pupille des beobachtenden Auges, kann man nicht ausnutzen. Es ist üblich, zu diesem Thema Romane zu schreiben. Ich beschränke mich hier auf einige Anmerkungen: Die menschliche Pupille paßt ihre Größe ja der Umgebungshelligkeit an. Hierbei kann sie einen Durchmesser von Stecknadelkopfgröße bis maximal 7 mm annehmen. Die Elastizität der Pupille läßt im Alter nach und man hat gemessen, daß manche Menschen nur noch einen maximalen Pupillendurchmesser von 4 mm erreichen. Da nun jeder Mensch individuell altert, muß man die eigene Pupille vermessen, Tabellen gibt es dafür zwar auch, aber das sind nur Durchschnittswerte, von denen das eigene Auge sehr stark abweichen kann. Man sagt, eine Austrittspupille von 0,5 mm ist schon sehr klein und dunkel, also mehr oder weniger das Minimum, das man dem menschlichen Auge zumuten kann; obendrein ist dieser Wert individuell verschieden. Eine Austrittspupille von 7 mm ist das absolute Maximum, das man gemessen hat. Manche ältere Menschen erreichen nur noch eine Pupillengröße von 4 mm und nutzen ein Lichtbündel dieser Größe längst nicht mehr aus. Zur Bedeutung des Gesichtsfelds:
Für nähere Erläuterungen zur Auflösung empfehle ich z.B. Wikipedia. Grundsätzlich geht es darum, zu bestimmen, wie klein Details sein können, die man durch ein Teleskop noch unterscheiden kann. Als Beispiel wird häufig die "Trennschärfe" von Doppelsternen genannt. Ein kleinerer Wert bedeutet ein höheres Auflösungsvermögen. Davon hängt also z.B. ab, ob man auf Nachbar's Dach noch die Beine einer Ameise zählen kann. Und bei einem höheren Wert kann man vielleicht nicht mal sehen, daß da tatsächlich zwei Ameisen nebeneinander spazieren.
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